Stricker muss weiter warten
Sport
July 20, 2023

Stricker muss weiter warten

Dominic Stricker verpasst am Tennis Open in Gstaad den Exploit. Der Schweizer verliert den Achtelfinal gegen Miomir Kecmanovic 6:7 (4:7), 3:6.

Dieses Spiel wird Dominic Stricker noch eine Zeit lang verfolgen. Miomir Kecmanovic, die Nummer 44 der Welt, wäre zu packen gewesen. Aber generell lief es dem 20-jährigen Berner im Achtelfinal des ATP-Turniers in Gstaad nicht mehr so rund wie am Vortag gegen Arthur Fils. Mit dem Aufschlag gelangen Stricker nicht mehr so viele «freie Punkte». Auch die Stimmung war nicht mehr so elektrisierend wie am Vortag, Es gereichte Stricker gewiss nicht zum Vorteil, dass sich die vorangegangenen drei Spiele in der Roy Emerson Arena alle über drei Sätze hingezogen hatten. Als Stricker am Abend endlich auf den Platz durfte, waren zwar nicht seine besten Fans, aber doch viele Unterländer schon wieder auf dem Weg ins Unterland.

Strickers Chancen

So blieben Stricker am Ende viele Gründe zum Hadern. Mit einem Sieg über Miomir Kecmanovic wäre er erstmals in der Weltrangliste unter die Top 100 vorgestossen, vor Leute wie Diego Schwartzmann, Marin Cilic, Dominic Thiem oder David Goffin. Und im Viertelfinal hätte er es mit Zizou Bergs zu tun bekommen – einem belgischen Qualifikanten, der in der Weltrangliste erst auf Platz 175 steht.

Obwohl er viel zu wenige erste Aufschläge ins Feld brachte, boten sich Stricker Möglichkeiten. Er führte im ersten Satz 2:1 und 30:0. Bei 6:5 und 30:0 fehlten ihm bloss noch zwei Punkte zum Gewinn des ersten Satzes. Und im Tiebreak führte Stricker 3:2 und hielt bis zum 4:4 mit.

Wawrinka unter Druck

Danach schwammen dem Berner die Felle davon. Kecmanovic steigerte sich im zweiten Satz und gewann zum Abschluss fünf Games hintereinander. Aber: Für Stricker ist eine Niederlage gegen Miomir Kecmanovic gewiss keine Schande – zumal der junge Serbe sich mehr Chancen erspielte als Stricker.

Kecmanovic fühlt sich in Höhenlage durchaus wohl. Vor drei Jahren gewann er im österreichischen Kitzbühel sein erstes Turnier. Auf dem Weg zum Titel besiegte er damals im Halbfinal Marc-Andrea Hüsler in drei Sätzen. Kecmanovic schaffte damals mit 20 den Durchbruch. Dominic Stricker verfügt zwar über Anlagen, muss auf den Durchbruch aber noch warten.

Letztmals schaffte es beim Heimturnier in Gstaad ein Schweizer vor zehn Jahren in die Viertelfinals. Diese dubiose Durststrecke soll Stan Wawrinka beenden. Der Romand trifft am Donnerstagabend als Favorit auf den Spanier Jaume Munar (ATP 111). Ausgerechnet Wawrinka war es, der es 2013 als letzter Schweizer in die Runde der besten acht geschafft hatte. (sda)