Ägypten: Keine Obergrenze für Aufnahme von Verletzten aus Gaza
Ägypten sieht für die Aufnahme und Behandlung von Verletzten aus dem umkämpften Gazastreifen vorerst keine Obergrenze. Ägypten sei bereit, eine beliebige Zahl Verletzter aufzunehmen, so lange sie den Grenzübergang Rafah erreichen könnten. Das sagte Ahmed Mansur, Leiter des Krankenhauses im Küstenort Al-Arisch nahe des Grenzübergangs, vor Journalisten am Mittwoch. Auch andere Krankenhäuser seien weiter bereit, Palästinenser aufzunehmen.
Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar hatte ebenfalls bereits erklärt, dass alle einreisenden Verletzten behandelt würden. «Wir sind bereit, alle ärztlichen Fälle zu behandeln, die über den Grenzübergang Rafah kommen, aber die israelische Seite kontrolliert ihre Zahl», sagte Abdel Ghaffar zuletzt.
Seit der Wiederöffnung der Grenze am 21. Oktober passierten diese nach ägyptischen Angaben etwa 150 Verletzte aus dem abgeriegelten palästinensischen Küstengebiet. Darunter seien Menschen mit Knochenbrüchen, schweren Verbrennungen, verletzten Organen und abgetrennten Gliedmassen, sagte Mansur.
Die Zahl der in Ägypten behandelten Verletzten ist verschwindend gering mit Blick auf die Lage im Gazastreifen. Dort ist die Zahl der getöteten Palästinenser nach Angaben eines Informationsbüros in der Hamas-kontrollierten Verwaltung auf 11.500 gestiegen, 29.000 Menschen seien seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober verletzt worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.