Finma-Präsidentin hat Sympathien für Boni-Rückgaberegelung
Die Präsidentin der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) hat Sympathien für eine Boni-Rückgaberegelung bei Bankern geäussert. «Diese Frage liegt auf dem Tisch und muss jetzt diskutiert werden», sagte Marlene Amstad der «Schweiz am Wochenende».
«Wir können uns diese Kompetenz aber nicht selbst geben, das muss der Gesetzgeber entscheiden», sagte die seit 2021 amtierende Präsidentin der Finanzmarktaufsicht (Finma) und promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin in dem Interview vom Samstag.
«Im Geschäft mit dem Geld spielt Geld nun mal eine Rolle», sagte die 55-jährige Bernerin. «Deshalb braucht es Bussen, und deshalb braucht es bei den Vergütungen die richtigen Anreize.»
Nach dem Kollaps der Grossbank Credit Suisse (CS) respektive der Rettung dank der Übernahme durch die Konkurrentin UBS diskutieren die Politik und Branchenvertreter über schärfere Instrumente für die Finma. Damit sollen künftig Bankenkrisen verhindert werden können.
Die Finma fordert etwa eine Kompetenz zur Bussenerteilung oder ein Senior-Management-Regime, bei dem in einer Bank schriftlich festgehalten werden muss, wer für welchen Bereich verantwortlich ist. Zudem möchte die Finma auch bei den Vergütungsmodellen der Banken eingreifen können.
Die Finma kritisierte die Boni-Politik der CS in einem Bericht nach der Krise scharf. Die CS habe sich bloss dem Anschein nach an der Leistung der Manager orientiert. Auch in schlechten Jahren hätten die Bankchefs hohe Vergütungen kassiert. Die «nicht finanziellen Ziele», die das Verhalten der Manager betreffen, hätten keine grosse Rolle bei der Bonusberechnung gespielt, sofern die Manager Geld für die Bank verdienten, hiess es.