Klimademonstranten bei verbotener Demo in Amsterdam festgenommen
Bei der Auflösung einer Autobahnblockade sind am Samstag in Amsterdam rund 300 Klimademonstranten vorübergehend festgenommen worden. Sieben von ihnen werde vorgeworfen, durch die Absperrung eines Abschnitts der A10 im Süden der Stadt «eine lebensgefährliche Situation für sich selbst und andere Benutzer der Strasse» herbeigeführt zu haben, berichtete die Nachrichtenagentur ANP unter Berufung auf die Polizei.
Die Aktion auf der Autobahn, zu der die Organisation Extinction Rebellion aufgerufen hatte, war von der zur Partei GroenLinks gehörenden Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema verboten worden. Die Organisatoren lehnten es jedoch ab, die Demo auf einem dafür von der Stadtverwaltung zugewiesenen sicheren Gelände abzuhalten. Nach mehreren Stunden ordneten die Behörden die Räumung des blockierten A10-Abschnitts an. Laut Medienberichten verlief sie weitgehend friedlich.
Mit der Autobahnblockade wollte Extinction Rebellion eigenen Angaben zufolge die niederländische Grossbank ING dazu bringen, sämtliche Finanzierungen für die fossile Industrie zu beenden. Die Bank hatte bis vor einigen Jahren ihren Sitz in einem Gebäude neben dem betroffenen Abschnitt der A10. ING hatte dem Agenturbericht zufolge darauf verwiesen, dass die Finanzierung der Öl- und Gasförderung bis 2040 eingestellt werde. Die Klima-Gruppe halte diese Zusage jedoch für unzureichend.