Liquiditätskrise: Uno schliesst Sitz in Genf vorübergehend
Der europäische Hauptsitz der Vereinten Nationen (Uno) in Genf ist bis am 12. Januar geschlossen. Die Schliessung des Palais des Nations ermöglicht der Uno Einsparungen bei den Heiz-, Wartungs- und Stromkosten. Die Organisation befindet sich in einer Liquiditätskrise.
Vor allem die in der Schweiz stark gestiegenen Energiepreise hätten dem Uno-Budget zugesetzt und dafür gesorgt, dass die Tore des Palais des Nations seit dem 20. Dezember geschlossen sind. Dies bestätigte Uno-Sprecherin Alessandra Vellucci auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag. Radio SRF 1 hatte zuerst darüber berichtet.
Die Uno würde ihren Betrieb aber auch während der Schliessung aufrechterhalten, hiess es weiter. Die Mitarbeitenden seien im Homeoffice. Angestellte, deren Arbeit ihre Anwesenheit im Palais erfordere, hätten nach wie vor Zugang. Für anstehende Konferenzen in den kommenden Wochen werde eines der Gebäude wieder geöffnet.
Ein Grund für die Finanzprobleme der Uno bestehe darin, dass rund 50 Mitgliedstaaten ihre Beiträge nicht termingerecht bezahlt haben, darunter auch die USA, hiess es weiter.
Der Palais des Nations in Genf wurde 1938 fertiggestellt und ist seit 1966 der europäische Hauptsitz der Uno.