EU-Aussenbeauftragter mahnt Deeskalation im Nahost-Konflikt an
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat bei einem Besuch im Libanon angesichts der angespannten Lage an der Grenze mit Israel vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs die Notwendigkeit einer Deeskalation angemahnt. Mit dem geschäftsführenden libanesischen Premierminister Nadschib Mikati habe er vereinbart, diplomatisch auf eine Deeskalation und langfristige Stabilität hinzuarbeiten, schrieb Borrell am Samstag nach dem Treffen auf der Plattform X (früher Twitter). Es müsse eine politische Lösung geben, mahnte er in einem anderen Post.
Nach Angaben der Staatsagentur NNA warnte Borrell davor, dass der Libanon nicht in einen regionalen Konflikt mit Israel hineingezogen werden dürfe. Dabei werde es keine Sieger geben, sagte er demnach auch an Israel gerichtet. Mikati sagte bei dem Treffen, ein grosser Angriff im Süden Libanons würde die Region zur «totalen Explosion» bringen.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel hat sich die Lage im Grenzgebiet zugespitzt. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Bei dem regelmässigen Beschuss zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Hisbollah-Miliz gab es auf beiden Seiten bereits Tote, darunter auch Zivilisten.