Schweizer Baugewerbe erwartet Abkühlung
Die Schweizer Baufirmen blicken auf ein gutes Jahr 2023 zurück. Mit Blick nach vorne erwarten die Unternehmen aufgrund der höheren Zinsen und der gestiegenen Baukosten aber tiefere Umsätze.
Im Gesamtjahr 2023 legten die Umsätze um 0,7 Prozent auf 23,4 Milliarden Franken zu, wie der Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mitteilte. Da die Teuerung laut Baupreisindex allerdings 1,6 Prozent betrug, resultierte preisbereinigt ein Rückgang von 0,9 Prozent. Im Schlussquartal, also von Oktober bis Dezember, sanken die Umsätze um 1,1 Prozent auf 6,07 Milliarden.
Weniger Aufträge
Die Neuaufträge gingen im vergangenen Jahr derweil um 4 Prozent auf 22,7 Milliarden zurück. Damit sei der Auftragseingang erstmals seit mehreren Jahren hinter der Umsatzentwicklung zurückgeblieben, so der Verband. Der Arbeitsvorrat liege aber immer noch bei hohen 7,5 Monaten.
Der Bedarf an Bauinvestitionen in Wohnungen, öffentliche Gebäude sowie Infrastruktur bleibe weiterhin hoch. Aufgrund der höheren Baukosten und Zinsen sei aber nicht zu erwarten, dass die Bautätigkeit 2024 an Fahrt aufnehmen wird. Für 2024 prognostiziert der Bauindex denn auch einen Umsatz von 23,2 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr bedeuten würde.
Gute Beschäftigungssituation
Gut gehalten hat sich im vergangenen Jahr der Arbeitsmarkt. So sei die Arbeitslosenquote im Bauhauptgewerbe 2023 mit 3,4 Prozent nur minimal höher als im Vorjahr ausgefallen, heisst es. Im Durchschnitt der letzten zwei Jahre waren demnach 89’000 Personen in der Branche beschäftigt.
Auch mit Blick nach vorne könne die Beschäftigungslage trotz Konjunkturschwankungen weiterhin als gut bezeichnet werden. So dürften die Baufirmen ihre Angestellten aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels weiterhin im Betrieb halten wollen, schreibt der SBV.