Bericht: Israelischer Minister will Ende der Verhandlungen
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat einem israelischen Medienbericht zufolge ein Ende der Verhandlungen über die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert.
Seine Partei halte es für erforderlich, die Einstellung der Gespräche, in denen es auch um eine befristete Feuerpause im Gaza-Krieg geht, anzuordnen, sagte der Politiker nach Angaben der Zeitung «Haaretz» am Montag bei einem Treffen seiner Partei. Es sei stattdessen notwendig, in «eine neue Phase intensiver Kämpfe» überzugehen, zitierte das Blatt Ben-Gvir, der auch Minister für nationale Sicherheit ist, weiter.
Am Montag trafen sich Vertreter aus den Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten mit der islamistischen Hamas zum zweiten Tag einer Gesprächsrunde in Kairo. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News zitierte eine nicht näher genannte hochrangige Quelle aus Ägypten mit der Äusserung, es gebe «erhebliche Fortschritte» bei den Gesprächen. Details dazu wurden nicht genannt. Bislang haben die indirekt geführten Verhandlungen zwischen Israels Regierung und der Hamas noch keinen Durchbruch gebracht.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fordert von der Terrororganisation unter anderem, eine Liste mit den Namen der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt vorzulegen. Die Islamisten könnten wegen der israelischen Angriffe nicht sagen, welche der aus Israel entführten Geiseln noch am Leben seien, sagte ein hochrangiges Hamas-Mitglied dem britischen Sender BBC am Sonntag. «Sie sind in verschiedenen Gebieten mit unterschiedlichen Gruppen.»
Die US-Zeitung «Wall Street Journal» berichtete am Sonntagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Vertreter aus Katar und Ägypten zudem, es gebe noch eine weitere Herausforderung: Demnach soll der Kontakt zum Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, seit mindestens einer Woche abgebrochen sein. Dieser müsste einem Deal zustimmen.