Nemo zurück in der Schweiz: «Morgen gehe ich in den Garten»
Sichtlich übermüdet aber überglücklich ist Nemo am Sonntagabend in Zürich angekommen. Hunderte Fans haben das 24-jährige Musiktalent zurück in der Heimat feierlich begrüsst.
Es fühle sich alles noch gar nicht real an, sagte das 24-jährige Musiktalent am späten Abend beim ersten Medientermin. Nemo zeigte sich froh darüber, dass am Montag keine Termine anstehen.
«Ich werde in den Garten meines Elternhauses gehen, mich hinlegen und versuchen, etwas runterzukommen.» Nemo braucht gemäss eigenen Aussagen nun einige Tage Zeit, um das Ganze einordnen zu können – und vor allem viel Schlaf.
«Komplett crazy»
«Plötzlich zu einem Ding zu werden, das über mich hinausgeht, ist absurd.» Die vergangenen Wochen seien die ereignisreichste Zeit in Nemos bisherigem Leben gewesen. Nur schon dass im Flugzeug alle Champagner auf den ESC-Sieg getrunken hätten, sei «komplett crazy».
Um 23 Uhr trat Nemo in die Ankunftshalle am Flughafen Zürich, von rund hundert Fans frenetisch begrüsst. Viele hatten Transparente und Flaggen dabei, die in den Non-Binären-Farben gehalten waren, also gelb, weiss, violett und schwarz.
An eine solche Flagge hatte sich Nemo bei der nervenaufreibenden Punktevergabe am Samstagabend geklammert. Der Fanaufmarsch wurde so zur Demonstration für die Rechte von non-binären Menschen. Der Empfang sei «mega» gewesen, so Nemo. «Es zeigte mir, wie schön es ist, Teil einer Community zu sein.» Es sei wichtig, dass Non-Binäre eine Stimme hätten und gehört würden.
Im vergangenen November hatte sich Nemo als non-binär geoutet. Das Bieler Musiktalent fühlt sich also weder als Mann noch als Frau. Ein wichtiges Ziel der Community sei es, dass in der Schweiz endlich ein dritter Geschlechtseintrag möglich sei, so Nemo. Bundesrat Beat Jans (SP) hatte am Sonntag bereits ein Gespräch deswegen angeboten.