Sara Hector siegt überlegen – Gut-Behrami und Rast in Top 10
Der vierte Weltcup-Riesenslalom des Winters wird zur Beute von Sara Hector. Die Schwedin siegt überlegen vor Lara Colturi und Alice Robinson. Lara Gut-Behrami wird Sechste, Camille Rast Achte.
Hector führte in Abwesenheit der nach ihrem Sturz in Killington wieder ins Fitnesstraining eingestiegenen Mikaela Shiffrin bereits nach dem ersten Lauf mit mehr als einer Sekunde Vorsprung und baute die Reserve in der Folge weiter aus.
Einzig zwei aufstrebende Talente sowie die viertplatzierte Österreicherin Julia Scheib mit der Bestzeit im zweiten Lauf vermochten den Rückstand auf die Schwedin unter zwei Sekunden zu halten. Die für Albanien startende, mit 18 Jahren zum zweiten Mal auf das Weltcup-Podest gestiegene Italienerin Lara Colturi büsste als Zweite 1,42 Sekunden ein, die fünf Jahre ältere Neuseeländerin Alice Robinson zehn Hundertstel mehr.
Gut-Behrami fehlt das Vertrauen
Lara Gut-Behrami konnte nach Zwischenrang 5 im ersten Lauf noch leise auf den ersten Riesenslalom-Podestplatz des Winters hoffen, schaffte am Nachmittag aber keine Steigerung. Sie stehe derzeit im Riesenslalom nicht so gut auf den Ski wie etwa Hector. Sie habe Mühe mit dem Timing, befand die Tessinerin im SRF-Interview. «So leicht ist es im Moment im Riesenslalom nicht mit dem Podest. Es fehlt die Sicherheit, das Vertrauen, voll anzugreifen.»
Zumindest müsse sie nicht gross «rumbasteln», meinte die Disziplinensiegerin der Vorsaison, der noch ein Riesenslalom-Sieg zum historischen «Triple-Double» fehlt. Weltcupsiege in zweistelliger Zahl in drei Disziplinen haben bislang nur Pirmin Zurbriggen und Hermann Maier und noch keine Frau geschafft. Geduld sei gefragt, betonte Gut-Behrami: «Ich muss einfach jeden Tag versuchen, kleine Fortschritte zu machen. Mit schnellen Läufen kommt auch das Vertrauen wieder.»
Sara Hector, die Olympiasiegerin von Peking, setzte mit dem siebten Weltcupsieg ihren Steigerungslauf in diesem Winter fort. Beim Auftakt in Sölden hatte sich die Riesenslalom-Spezialistin nach Materialproblemen in der Vorbereitung mit Platz 15 begnügen müssen, in Killington siegte sie auf ähnlich eisiger Piste wie in Kranjska Gora, am Semmering wurde sie Zweite.
Hector löst Rast an der Spitze ab
Federica Brignone, die vier der letzten fünf Riesenslaloms gewonnen hatte und als Führende in der Disziplinenwertung ins Rennen ging, schied im ersten Lauf nach einem Innenskifehler aus und liegt nun 96 Punkte hinter Hector. Zwei Ränge hinter Gut-Behrami – und 10 respektive 18 Positionen vor Wendy Holdener und Michelle Gisin – klassierte sich Camille Rast. Die 25-jährige Walliserin machte im zweiten Lauf sieben Plätze gut, musste die Führung im Gesamtweltcup aber an die Tagessiegerin abgeben.
Im Slalom vom Sonntag gehören Rast und Holdener wieder zu den Anwärterinnen auf den Sieg. Der erste Lauf beginnt um 10.00 Uhr, der zweite um 13.00 Uhr. Der letzte Sieg einer Schweizerin auf der Piste Podkoren datiert von 1991, als Vreni Schneider im Stangenwald triumphiert hatte.