Schweizerinnen wollen zum Abschluss brillieren
Die Frauen starten am Samstag zu ihrem letzten Rennen an der WM in Saalbach. Im Slalom gehören die Schweizerinnen zu den Medaillenkandidatinnen.
Sechs Podestplätze holten die Frauen von Swiss-Ski in den bisher sieben Weltcup-Slaloms dieses Winters. Zur einen Hälfte gehen sie auf das Konto von Wendy Holdener, zur anderen auf jenes von Camille Rast. Die 25-jährige Walliserin schaffte in Gurgl als Dritte ihre erste Top-3-Platzierung und feierte eine Woche später in Killington ihren ersten Weltcupsieg – vor Holdener. Mitte Januar doppelte sie in Flachau nach und siegte wiederum vor der Schwyzerin, die im Salzburgerland zum dritten Mal in dieser Saison im 2. Rang klassiert war.
«Diese Saison hat meine Erwartungen bereits übertroffen», sagt Rast. Im Slalom wollte sie sich in den ersten 7 etablieren, im Riesenslalom unter die ersten 15 kommen. Momentan führt sie die Slalomwertung an, im Riesenslalom ist sie Neunte. Im Hinblick auf den WM-Slalom macht sich die Walliserin keinen Druck: «Seit Killington ist alles Bonus.»
Medaillensammlerin und Aussenseiterin
Eine WM-Medaille hat Rast im Gegensatz zu Holdener noch keine. Acht Mal stand die Schwyzerin an Weltmeisterschaften bereits auf dem Podest, zweimal davon in Saalbach, wo sie sich in beiden Team-Wettbewerben Silber sicherte. Die 31-Jährige hat die Gewissheit, schnell zu sein auf dem Hang. Schliesslich stellte sie in der Team-Kombination die Bestzeit im Slalom auf.
Mélanie Meillard schaffte in dieser Saison den erstmaligen Sprung auf ein Weltcup-Podest noch nicht. Sie klassierte sich aber stets in den ersten zehn. Oft fehlte nur wenig für den Sprung unter die Top 3. Wieso also nicht eine Überraschung auf der grösstmöglichen Bühne? «Es gibt so viele, die für eine Medaille infrage kommen», sagt sie. «Meine Saison war so gut wie noch nie. Ich weiss, was ich kann.»
Für Eliane Christen gilt es, Erfahrungen zu sammeln bei ihrer ersten Weltmeisterschaft.
Topfavoritin und Grossmeisterin
Andere Ziele verfolgen Zrinka Ljutic und Mikaela Shiffrin. Die 21-jährige Kroatin trat während der verletzungsbedingten Absenz der Amerikanerin ins Rampenlicht, gewann drei Rennen und fuhr sich so unweigerlich in die Position der Topfavoritin auf WM-Gold. Es wäre ihr erstes Edelmetall an einem Grossanlass.
Diesbezüglich in anderen Sphären unterwegs ist Shiffrin. Die 29-Jährige kehrte nach ihrer Verletzung eindrücklich auf die WM-Bühne zurück und feierte in der Team-Kombination gemeinsam mit Abfahrts-Weltmeisterin Breezy Johnson den Titel. Im Hinblick auf ihre Paradedisziplin liess sie nach ihrem Sturz in Killington den WM-Riesenslalom aus. Mit einer weiteren Medaille würde Shiffrin Christl Cranz als erfolgreichste Medaillensammlerin an Weltmeisterschaften überflügeln. Die Deutsche gewann zwischen 1934 und 1939 15 Mal WM-Edelmetall.