Schweizer Alpine waren nur in Crans-Montana besser
Loïc Meillard setzt mit seinem Sieg im Slalom den goldenen Schlusspunkt hinter eine aus Schweizer Sicht grossartige WM in Saalbach. Die 13 gewonnenen Medaillen stellen das zweitbeste Abschneiden dar.
Einmal nur hatten die Schweizer Alpinen an einer Weltmeisterschaft besser abgeschnitten, hatten sie noch mehr Edelmetall geholt. Die 14 Medaillen, acht allein in Gold, die die einheimischen Fahrerinnen und Fahrer vor 38 Jahren in Crans-Montana gehamstert hatten, schienen eine Marke für die Ewigkeit. Sie wurden für einen Wert gehalten, der als einsamer Ausreisser nach oben in den Statistiken des Schweizer Verbandes seinen Platz finden würde.
Zwei Jahre später kehrte die Schweizer Delegation mit elf Medaillen aus Vail, Colorado, heim, doch danach blieb die Ausbeute im einstelligen Bereich – mit dem Tiefpunkt der «Nullrunde» vor 20 Jahren in Bormio. Nach der schmachvollen Pleite im Veltlin beschäftigten sich nicht nur die verantwortlichen Gremien mit dem Skirennsport in unserem Land. Ausläufer der «Ski-Krise» fanden ihren Weg bis nach Bundesbern.
Die damaligen Geschehnisse waren in den vergangenen zwei Wochen selbstredend kein Thema – und wenn doch, dienten sie als Mahnmal dafür, wohin Verblendung, falsche Entscheide und Fehleinschätzungen gerade in Bezug auf die Nachwuchsförderung führen können. Die heutigen Macher am Regiepult von Swiss-Ski sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie beschäftigen sich auch in erfolgreichen Zeiten wie diesen nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch mit der Zukunft. Sie tun das im Wissen, dass auch die in Saalbach gewonnenen Medaillen eine Kehrseite haben.
13 Medaillen sind es also geworden, je fünf in Gold und in Silber, drei in Bronze. Die Männer-Equipe trug mit neunmal Edelmetall den Hauptanteil zu dieser grossartigen Bilanz bei. Erfolgreichster Athlet überhaupt war Loïc Meillard, der vor seinem Triumph im Slalom schon Gold in der Team-Kombination an der Seite von Franjo von Allmen und Bronze im Riesenslalom gewonnen hatte.