Der Schweizer Plan geht gegen Island nicht auf
Nach dem 0:0 zum Auftakt der Nations League kommt Nationaltrainerin Pia Sundhage ins Grübeln. Dass die Schweizerinnen derart wenig kreieren, gibt ihr zu denken.
Pia Sundhage hatte sich einen genauen Plan zurecht gelegt, wie sie mit dem Schweizer Nationalteam die Defensive der Isländerinnen knacken wollte. Sydney Schertenleib, die junge Angreiferin des FC Barcelona, sollte die Bälle in der Offensive festmachen. Und Iman Beney, die noch jüngere YB-Akteurin, sollte Islands Defensivverbund mit schnellen Läufen in die Tiefe vor Probleme stellen, auseinanderreissen und dadurch mehr Räume für die Mittelfeldspielerinnen schaffen.
So plausibel das Vorhaben der schwedischen Trainerin klingt, so sehr missrät es an diesem ersten Spieltag der Nations League im Zürcher Letzigrund. «Wir sind nicht genug gerannt, waren viel zu langsam. Die erste Halbzeit war wirklich nicht gut», konstatierte Sundhage.
Aber die 65-Jährige hat bekanntlich die Gabe, auch aus überschaubaren Leistungen das Positive zu ziehen, und so sagt sie: «Gut ist, dass wir kein Tor erhalten haben. In der Defensive haben wir nicht viel zugelassen.» Als Sundhage gefragt wird, wie zufrieden sie denn mit diesem 0:0 nun ist, lacht sie und antwortet: «Das ist eine gute Frage. Vor dem Spiel wäre ich nicht zufrieden gewesen, aber nach dieser ersten Halbzeit nehmen wir diesen Punkt gern mit.»
Sundhage weiss, dass am Ende jeder Punkt entscheidend sein kann im Bestreben danach, den Ligaerhalt in der Liga A der Nations League zu bewerkstelligen. Es ist das Zwischenziel dieses Teams vor der Heim-EM, bei der die Spielerinnen dann auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit sein sollen.
Apropos EM: Sundhage verrät noch, dass das Team, dem sie gegen Island das Vertrauen schenkte, in ihrem Kopf eigentlich ziemlich nahe an dem sei, das sie sich für das Highlight im Sommer vorgestellt hätte. Vor dem zweiten Auftritt in der Nations League am Dienstag in Norwegen sagt sie: «Jetzt bin ich darüber nicht mehr so sicher.»