Rennrodlerin Natalie Maag hat sich in der Weltspitze etabliert
Die Schweizer Rennrodlerin Natalie Maag beendet die Saison mit einem Podestplatz in China und als Fünfte des Gesamt-Weltcups. Nun soll nächstes Jahr bei Olympia eine Medaille her.
Schwieriger Beginn, fulminantes Ende: Natalie Maag blickt auf die beste Saison ihrer Karriere zurück. Dritte in Oberhof, Fünfte in Pyeongchang und zum Abschluss als Zweite in Yanqing das beste Weltcup-Resultat der Karriere, damit katapultierte sich die 27-jährige Zürcher Oberländerin bis auf Platz 5 der Gesamtwertung. Dazwischen überzeugte sie als Fünfte auch an der WM im kanadischen Whistler.
Deshalb meldet sich Maag vom Finale in China müde, aber gut gelaunt. «Wow, das ist mega cool», bilanziert sie gegenüber Keystone-SDA. Dabei war die Saison ein Auf und Ab. Nach hervorragend verlaufenem Sommertraining verletzte sich Maag bei einem Treppensturz am Fuss. Entsprechend brauchte sie etwas Geduld, um richtig in Fahrt zu kommen. «In der Weihnachtszeit hatte ich ein ziemliches Tief», sagt sie rückblickend. «Es war schwierig, wieder Motivation und vor allem Selbstvertrauen zu finden.» Tempi passati, in der zweiten Saisonhälfte startete Maag so richtig durch.
Gegnerinnen beeindruckt
Das ist auch den Konkurrentinnen nicht verborgen geblieben. Nach Bestzeit im ersten Training auf der Olympiabahn von 2022 begannen die anderen Trainer, die Fahrten der «Exotin» aus der Schweiz, die mit den alles dominierenden deutschen Frauen trainiert, im Detail zu filmen. «Da habe ich ein tolles Feedback erhalten, dass ich mega stark fahre», erzählt die gelernte Kauffrau aus Wernetshausen. Entsprechend sind nun auch die Ambitionen noch einmal gestiegen.
«Ich bin so motiviert für das Sommertraining, jetzt werde ich ein Jahr Vollgas durchbolzen», verspricht Maag. Das grosse Ziel heisst Olympia in Cortina d’Ampezzo. «Ich gehöre jetzt zu den besten Rodlerinnen auf dieser Welt, und die Medaille steht sicher gross im Raum. Ja, ich will die Olympiamedaille gewinnen und habe diese Saison gezeigt, dass dies möglich ist.»
Sommertraining noch einmal optimieren
Dafür will sie alles tun. Anfang April besucht sie mit ihrer Athletiktrainerin Daniela Mühlebach Magglingen, «um die neuen Testinfrastrukturen zu nutzen, mit den Sportwissenschaftlern zu sprechen und das Training noch einmal zu optimieren».
Noch ist die Saison aber nicht ganz zu Ende. Noch am Sonntag reiste Maag für eine Woche Ferien nach Thailand – in Begleitung der deutschen Weltcup-Gesamtsiegerin Julia Taubitz, der Doppelsitzerin Cheyenne Rosenthal und der Südtirolerin Sandra Robatscher. Danach stehen weitere Trainings in Oberhof sowie – falls sie dann bereit ist – die Homologierung der neuen Olympiabahn in Italien an. «Stand jetzt steht der Termin Ende März», sagt Maag. Sie ist eine von nur drei Einzelrodlerinnen, die dann schon in die Bahn darf.