Prognosen: Sozialdemokraten gewinnen Hamburg-Wahl
Die Sozialdemokraten (SPD) von Bürgermeister Peter Tschentscher haben die Regionalwahl im norddeutschen Bundesland Hamburg nach Prognosen von ARD und ZDF trotz Einbussen klar gewonnen.
Um den zweiten Platz gibt es nach den 18-Uhr-Zahlen des ZDF ein enges Rennen zwischen Grünen und Christdemokraten (CDU), bei der ARD liegen die Christdemokraten zwei Prozentpunkte vor den Grünen. Dahinter folgen die Linke und die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD).
Die liberale FDP und das linkspopulistische Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das in Hamburg zum ersten Mal auf Landesebene antrat, schaffen es aller Voraussicht nach nicht in das Parlament.
Nach den Prognosen rutscht die SPD auf 33,5 bis 34,5 Prozent (2020: 39,2 Prozent) ab. Die Grünen mit der Spitzenkandidatin und Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank kommen auf 17,5 bis 20 Prozent und verlieren damit ebenfalls gegenüber ihrem Rekordergebnis von 2020 (24,2 Prozent).
Die CDU von Spitzenkandidat Dennis Thering kann dagegen nach ihrem historischen Tief vor fünf Jahren (11,2 Prozent) deutlich zulegen und liegt nun bei 19,5 bis 20 Prozent.
Die Linke steigert sich auf 11,5 Prozent (2020: 9,1 Prozent). Die AfD verbessert sich auf 7 bis 8,5 Prozent (2020: 5,3 Prozent), ist in Hamburg damit aber nicht mal halb so stark wie auf Bundesebene.
Die FDP scheitert erneut an der Fünf-Prozent-Hürde. Laut ARD kommt sie auf 2,3 Prozent (2020: 4,97 Prozent). Das BSW schafft es demnach bei 2,1 auch nicht in die Bürgerschaft – das ZDF wies beide Parteien in der Prognose nicht gesondert aus. Die Europapartei Volt sehen beide Sender bei 3 Prozent und damit ebenfalls nicht im Parlament (2020: 1,3 Prozent).
Rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, über die Zusammensetzung des Regionalparlaments – die Bürgerschaft – und damit die politischen Machtverhältnisse in Deutschlands zweitgrösster Stadt nach Berlin zu entscheiden. Wahlberechtigt waren alle Bürger ab 16 Jahren.
Hamburg gilt als sozialdemokratische Hochburg. In den 76 Jahren seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland hat die SPD, die dort als wirtschaftsfreundlich gilt, mehr als 60 Jahre lang das Stadtoberhaupt gestellt.
Bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag war die SPD von 25,7 auf 16,4 Prozent abgestürzt und ist nur noch drittstärkste Partei hinter den Christdemokraten und der AfD. Es war das mit Abstand schlechteste Ergebnis der ältesten Partei Deutschlands bei einer Bundestagswahl.