Wey-Umzug begeistert 70’000 Fasnachtsfreunde in Luzern
Der Umzug der jubilierenden Wey-Zunft ist am Güdismontag auf grosses Interesse beim Fasnachtsvolk gestossen. 70'000 Menschen verfolgten bei strahlendem Sonnenschein den bunten Umzug durch die Stadt, wie die Luzerner Polizei am Montag schätzte.
In Luzern ist die Fasnacht am Güdismontag um 6 Uhr in die zweite Runde gestartet: Rund 5000 Personen nahmen an der Tagwache der Wey-Zunft teil, wie die Luzerner Polizei mitteilte. Am Kapellplatz hörten die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler den vorbei marschierenden Guuggenmusigen zu und versuchten, die in die Menge geworfenen Orangen zu fangen.
Am Nachmittag hielten sich nach Angaben der Polizei während des Wey-Umzugs rund 100’000 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler in der Stadt auf, 70’000 davon verfolgten den Umzug mit seinen 45 offiziellen Nummern, der vom Luzernerhof über die Seebrücke in die Neustadt zog. Dank des sonnigen und trockenen Wetters lockte der Umzug deutlich mehr Personen an als der weitgehend identische Fritschi-Umzug vom Schmutzigen Donnerstag, dem bei trübem Wetter 26’000 Personen beiwohnten.
Künstliche Intelligenz als grosses Thema
Den Auftakt des Umzuges machte der Frosch, das Wappentier der Wey-Zunft. Es folgten diverse Wagen, Einzelmasken und viele Guuggenmusigen mit beeindruckenden, oft düsteren «Grende».
Die Umzugsnummern sorgten für eine fröhliche Stimmung und spontanen Applaus am Strassenrand, etwa die Hügü-Schränzer, die knallig-bunt in den Kostümen von Globi, Mickey Mouse und weiteren Comic- und Spielzeugfiguren auftraten.
Die Wey-Zunft verteilte süsse Cola-Frösche an die Jüngsten und drückte den Zuschauerinnen und Zuschauern das Fasnachtsmagazin «Knallfrosch» in die Hände. Im Vergleich zu früheren Jahren gab es weniger politische Sujets, dafür war die Künstliche Intelligenz bei mehreren Gruppen ein Thema. Die Bueri-Chessler präsentierten so auf ihrem Wagen ein Roboter-Labor.
Der Güdismontag ist der Ehrentag der Wey-Zunft. Die Zunft feiert heuer ihr 100-Jahr-Jubiläum. Sie wurde 1925 gegründet, weil der Fasnachtsbrauch in der Stadt einzuschlafen drohte. Die Geschäftsleute aus dem Wey-Quartier schafften es, die Fünfte Jahreszeit wiederzubeleben.
Verstärkte Sicherheitsmassnahmen
Die närrischen Tage dauern in Luzern seit dem Schmutzigen Donnerstag an. Sowohl am «Komische Frytig» als auch am «Rüüdige Samschtig» feierten die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler mit Inbrunst das Brauchtum. So waren am Samstag tagsüber laut Polizei bis zu 60’000 Menschen in der Stadt Luzern, in der Nacht auf Sonntag bis zu 45’000.
Tausende verfolgten zudem die Fasnachtsumzüge auf der Luzerner Landschaft und in der Agglomeration. Das Fasnachtgeschehen im ganzen Kantonsgebiet sei «problemlos» und «friedlich» verlaufen, teilte die Polizei mit.
In diesem Jahr wurden die Sicherheitsmassnahmen rund um die Fasnacht verstärkt. Unter anderem wurden 70 grosse, mit Erde gefüllte Säcke in der Stadt platziert. Sie dienen als mobile Strassensperren. Zudem wurden die Personenströme mit Messungen und Kameras gelenkt und überwacht.
Die Fasnacht 2025 geht in Luzern in der Nacht auf Aschermittwoch zu Ende. Am Dienstagabend werden die Guuggenmusigen am Monstercorso ein letztes Mal schränzend durch die Stadt marschieren.
Nächstes Jahr beginnt die Luzerner Fasnacht etwas früher als heuer, nämlich am 12. Februar.