«Das müssen wir zuerst verarbeiten»
Der Traum von der ersten Schweizer Medaille an einer Beachvolleyball-WM bei den Frauen ist ausgeträumt. Anouk und Zoé Vergé-Dépré scheiden in Adelaide in den Sechzehntelfinals aus.
Am Ende war die Ernüchterung bei den Geschwistern Vergé-Dépré riesig. Leere Blicke, ein aufgesetztes Lächeln bei der Gratulation, anschliessend die Erkenntnis, dass die Weltmeisterschaft in Australien, die für sie bislang so grossartig verlaufen war, viel zu früh endete.
«Das müssen wir zuerst verarbeiten», meinte Zoé Vergé-Dépré unmittelbar nach der Partie. Und Schwester Anouk fügte an, dass sie dieses Ende nicht auf der Rechnung hatte und «wir deshalb entsprechend enttäuscht sind».
Anouk und Zoé Vergé-Dépré unterlagen als überzeugender Gruppensieger der Vorrunde den Amerikanerinnen Julia Donlin/Lexy Denaburg, gegen die sie zuvor stets gewonnen und noch nie einen Satz abgegeben hatten, in etwas weniger als einer Stunde 21:16, 16:21, 11:15.
«Es ist gerade sehr schwierig»
Aber irgendwie lief die Partie nach starkem Beginn (21:16, 7:6) aus dem Ruder. Das USA-Team steigerte sich. Im Tiebreak führten Anouk und Zoé Vergé-Dépré überhaupt nie mehr.
Die erste Analyse ergab noch keine klaren Aufschlüsse. «Wir sind gut gestartet. Dann ist uns aber die Puste ausgegangen», meinte Anouk Vergé-Dépré. Die 33-jährige Bernerin nahm zum siebenten Mal an Weltmeisterschaften teil, wird ihrem Palmarès mit einem EM-Titel (2020) und einer Olympia-Bronzemedaille (2021) aber wohl keine WM-Medaille mehr hinzufügen können.
Zoé Vergé-Dépré (27) konnte es auch nicht fassen: «Es ist gerade sehr schwierig, mit dieser Situation umzugehen. Ich frage mich, wie wir von sehr klarem und entschlossenem Spiel plötzlich ängstlich und verhalten wurden. Und das nicht unbedingt durch starken Druck der Gegnerinnen.»
Amerikanerinnen in Form
Immerhin: Die beiden Amerikanerinnen aus Florida können Beachvolleyball. Sie gewannen in der Vorrunde zwei von drei Partien – und vor der Weltmeisterschaft qualifizierten sie sich am Elite-16-Turnier in Newport Beach für den Final. Dort besiegten sie auch die Brasilianerinnen Ana Patricia/Duda, auf die sie an der Weltmeisterschaft in den Achtelfinals treffen werden. Anouk und Zoé Vergé-Dépré verloren beide bisherigen Direktbegegnungen gegen die Brasilianerinnen.
