Der Streik gegen die Sparmassnahmen im Kanton Waadt setzt sich fort
Politik
December 4, 2025

Der Streik gegen die Sparmassnahmen im Kanton Waadt setzt sich fort

Waadtländer Staatsangestellte sind am Donnerstag erneut auf die Strasse gegangen, um gegen die Sparmassnahmen von 305 Millionen Franken zu protestieren. Es war der siebte Tag des Protests, der am Freitag weitergeführt wird.

Unter dem Motto «Gegen die Sparpolitik, wir lassen nicht locker!» hatten die Gewerkschaften alle Staatsbediensteten zu einem Streik aufgefordert. Zahlreiche Arbeitsstätten hatten Streikresolutionen verabschiedet, insbesondere Schulen, Universitäten sowie Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialbereich.

In den Schulen war der Streik erneut am weitesten verbreitet. Das Departement für Bildung stellte eine starke Mobilisierung an den Ausbildungsstätten des Kantons fest. «Im obligatorischen Unterricht kann man davon ausgehen, dass etwa ein Drittel der Angestellten des Staates Waadt heute gestreikt hat», hiess es bei der Behörde.

Streik geht weiter

Die Gewerkschaft VPOD, die zusammen mit den Gewerkschaften SUD und FSF an der Mobilisierung beteiligt war, forderte in einer Resolution die Fortsetzung der Bewegung. Das sagte Cora Antonioli, Präsidentin der Waadtländer VPOD-Sektion, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

In der Resolution war von einem «Streik ohne Ende» die Rede. Für kommenden Dienstag kündigten die Gewerkschaften eine grosse Demonstration in Form eines Umzugs durch die Strassen von Lausanne an. Eine weitere Versammlung soll am kommenden Mittwoch über die Fortsetzung des Streiks entscheiden.

In den Dialog treten

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes kritisieren weiterhin die Regierung, «ihre (Nicht-)Kommunikation» und «ihren Willen, nicht zu verhandeln.» Zudem werfen sie der Exekutive vor, «die gesamte Verantwortung für ihre politischen Entscheidungen auf den Grossen Rat abzuwälzen».

Sie fordern deshalb einen «unverzüglichen und ernsthaften Dialog». Am Dienstag und Mittwoch wiederholte die Regierung vor dem Kantonsparlament mehrmals, dass sie den Dialog entgegen den Behauptungen der Gewerkschaften nicht verweigert habe. Regierungspräsidentin Christelle Luisier (FDP) erwähnte insbesondere zwei Gesprächsrunden und betonte, dass es ihrer Meinung nach die Gewerkschaften gewesen seien, die jegliche Diskussion verweigert hätten.

Die Regierung hatte am 24. September ihr Budget für 2026 vorgelegt, das ein Defizit von 331 Millionen Franken und Sparmassnahmen in der Höhe von 305 Millionen Franken vorsieht. Dazu gehören insbesondere Subventionskürzungen im Umfang von 165 Millionen.