Trump: US-Impfempfehlungen nach dem Vorbild anderer Länder
US-Präsident Donald Trump lässt die Impfempfehlungen für Kinder nach dem Vorbild anderer Länder überarbeiten. Er wies US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr .und die diesem untergestellte Gesundheitsbehörde CDC an, die US-Empfehlungen mit denen anderer Industrieländer zu vergleichen. Im Falle «überlegener» Vorgehensweisen sollten die US-Empfehlungen dahingehend angepasst werden, wie aus einem entsprechenden Memorandum hervorgeht.
Der US-Präsident moniert etwa, dass mit Stand Januar 2025 für Kinder in den USA Impfungen gegen 18 Krankheiten vorgesehen seien – damit nähmen die USA eine «Sonderstellung» im Vergleich zu anderen Industrienationen ein. Deutschland sieht demnach nur Impfungen gegen 15 Krankheiten vor, in Dänemark sind es nur zehn. «Auch andere aktuelle Impfempfehlungen für Kinder in den Vereinigten Staaten weichen von den Richtlinien der meisten Industrieländer ab», hiess es weiter – was genau damit gemeint war, war zunächst unklar.
US-Gremium lockerte zuvor Impfempfehlung für Neugeborene
Zuvor hatte ein Impfberater-Gremium der Gesundheitsbehörde nach zweitägigen Beratungen dafür gestimmt, die jahrzehntealte Regelung zu lockern, dass Babys direkt nach der Geburt eine Hepatitis-B-Impfung erhalten. Trump bezeichnete dies auf seiner Plattform Truth Social als «sehr gute Entscheidung.»
Das Gremium empfahl nach einem Bericht des Senders NBC News, dass Frauen, die negativ auf Hepatitis B getestet wurden, in Absprache mit einem Arzt entscheiden sollten, ob ihr Baby die Geburtsdosis erhalten solle. Mit der ersten Dosis solle mindestens bis zum Alter von zwei Monaten gewartet werden, hiess es weiter. Die Empfehlung muss noch vom Direktor der Gesundheitsbehörde CDC offiziell übernommen werden, was aber unter Kennedy als gesichert gilt.
Westküste will an alten Regeln festhalten
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom verurteilte die Entscheidung der CDC zur Hepatitis-B-Impfung scharf und verwies auf eine Stellungnahme mehrerer Bundesstaaten: Kalifornien, Oregon, Washington und Hawaii werfen dem Gremium vor, «keine glaubwürdigen Beweise» vorgelegt zu haben, die diese Änderung rechtfertigen würden. Stattdessen empfahlen sie, Neugeborene weiter innerhalb der ersten 24 Stunden zu impfen. Auch seien Folgeimpfungen unerlässlich, um Säuglinge und Kleinkinder zu schützen.
Die US-Bundesbehörde CDC gibt zwar den nationalen Impfkalender heraus. US-Bundesstaaten können allerdings entscheiden, welchen Empfehlungen sie in welchem Umfang nachkommen.
