Schweizer räumen ab: Meillard gewinnt vor Aerni und Odermatt
Die Schweizer «Riesen»-Fahrer lassen in Val d'Isère der Konkurrenz nur Brosamen übrig. Loïc Meillard siegt zum achten Mal im Weltcup. Mit ihm auf dem Podest: Luca Aerni (2.) und Marco Odermatt (3.).
Für Meillard kam der Sieg – der achte im Weltcup – einem Befreiungsschlag gleich. Der 29-Jährige kam zuvor in dieser Saison noch nicht auf Touren. Vor Val d’Isère war er bei sieben Starts nur einmal, als Neunter im Riesenslalom in Beaver Creek, in den Top 10 klassiert.
Den zuvor letzten Sieg hatte der Doppel-Weltmeister von Saalbach-Hinterglemm Ende März beim Saisonfinale in Sun Valley (USA) errungen – ebenfalls im Riesenslalom.
Odermatt fehlen 33 Hundertstel zum 50. Weltcup-Sieg
Hingegen Marco Odermatt konnte in Val d’Isère nicht gleich die erste Chance zum Jubiläumssieg nutzen. Auf der Piste Face de Bellevarde, auf welcher er in seiner stärksten Disziplin zuvor viermal in Serie triumphiert hatte, wurde der Nidwaldner Dritter. Trotz zwei nicht idealen Läufen fehlten Odermatt letztlich nur 33 Hundertstel zum 50. Weltcup-Sieg.
In der Disziplinen-Wertung liegt der Olympiasieger nach seinem 93. Weltcup-Podestplatz nun alleine in Führung, nachdem vor Val d’Isère er und der Österreicher Stefan Brennsteiner noch ex-aequo vorne gewesen waren.
Aerni vom 13. Platz aufs Podest
Dass die Schweizer in Hochsavoyen gleich alle drei Plätze auf dem Podest besetzen würden, hatte sich nach dem ersten Lauf nicht in diesem Ausmass abgezeichnet. Hinter dem Halbzeit-Führenden Brennsteiner und dem Norweger-Duo Henrik Kristoffersen und Timon Haugan befanden sich Odermatt als Vierter und Meillard als Fünfter jedoch in Lauerposition. Auch war der Rückstand auf den Österreicher, der sich am Ende mit dem 5. Platz begnügen musste, mit rund einer halben Sekunde überschaubar.
Allerdings Aernis Hypothek als 13. war mit 1,36 Sekunden deutlich grösser. Doch Luca Aerni und der Riesenslalom in Val d’Isère – das passte zum zweiten Mal in Serie hervorragend. Vor Jahresfrist hatte der 32-jährige Berner im zweiten Durchgang von speziellen Verhältnissen profitiert und war vom 30. in den 4. Rang vorgestossen.
Heuer gelang dem ehemaligen Kombinations-Weltmeister der Vorstoss um elf Positionen dank zweitbester Laufzeit am Nachmittag. Aerni stand im Weltcup erst zum zweiten Mal auf dem Podest. Die zuvor einzige Top-3-Platzierung des Berners war vor fast genau acht Jahren in Madonna di Campiglio, wo er im Slalom hinter Marcel Hirscher Zweiter geworden war.
Dreifacherfolg wie vor neun Monaten
Das letzte reine Schweizer Podest im Riesenslalom der Männer liegt erst neun Monate zurück. Schon Mitte März in Hafjell hiess der Sieger Loïc Meillard, und zwar mit einem Vorsprung von 14 Hundertsteln vor Marco Odermatt und deren 23 Hundertsteln vor Thomas Tumler.
Dazu gab es heuer im Weltcup auch in zwei Abfahrten Schweizer Dreifacherfolge: im Februar in Crans-Montana (Franjo von Allmen vor Odermatt und Alexis Monney) und im März in Kvitfjell (Von Allmen vor Odermatt und Stefan Rogentin).
