Diebstahl und Wasserschäden: Louvre-Mitarbeiter streiken weiter
Hunderte von Touristen haben am Mittwoch vergeblich auf die Öffnung des Louvre gewartet. Die Museums-Mitarbeiter stimmten nach Gewerkschaftsangaben für eine Fortsetzung ihres am Montag begonnen Streiks.
«Es ist frustrierend, wir sind aus Kanada angereist und extra früh gekommen», sagte der 41 Jahre alte Feriengast Jesse Henry, der am Mittwoch samt Frau und Kindern in der Schlange stand.
Der Louvre steht unter anderem wegen verzögerter Renovierungsarbeiten und Überfüllung bei knapp neun Millionen Besuchern jährlich in der Kritik. Die Mitarbeiter protestieren auch gegen Einsparungen beim Personal, das derzeit etwa 2200 Beschäftigte umfasst.
Anfang Dezember war ein grösserer Wasserschaden bekannt geworden, bei dem hunderte Dokumente in der Ägyptologie-Bibliothek beschädigt worden waren. Der Vorfall fachte die Debatte um die Sicherheit in dem berühmten Pariser Museum erneut an. «Der Schutz der Sammlungen sowie die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Besucher sind nicht ausreichend gewährleistet», betonte die Gewerkschaft CFDT-Culture.
Ein spektakulärer Juwelen-Diebstahl im Oktober hatte zahlreiche Missstände im Louvre offenkundig gemacht. Museumsdirektorin Laurence des Cars sollte am Mittwochnachmittag vor dem Kulturausschuss des Senats aussagen. Die vier mutmasslichen Louvre-Diebe befinden sich in Untersuchungshaft, von den gestohlenen Kronjuwelen fehlt jedoch jede Spur.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Anfang des Jahres ein Umbauprogramm angekündigt, bei dem der Louvre einen neuen monumentalen Eingang und einen eigenen Ausstellungsraum für die «Mona Lisa» von Leonardo da Vinci – eines der berühmtesten Gemälde der Welt – bekommen soll.
