Uni Genf löst Informatikzentrum auf und schafft KI-Plattform
Die Universität Genf löst ihr Informatikzentrum nach 50 Jahren auf. Gleichzeitig wird eine neue Forschungsplattform für künstliche Intelligenz geschaffen. Für Personal und Studierende soll die Reorganisation keine Nachteile bringen.
So sollen die Aktivitäten, das Fachwissen und die Lehrprogramme erhalten bleiben und in spezifische Fakultäten integriert werden, wie die Universität Genf am Donnerstag mitteilte.
Das 1975 gegründete Centre universitaire d’informatique (CUI) war eine interdisziplinäre Einheit an der Universität Genf, die sowohl als Lehreinrichtung als auch Forschungszentrum für Informatik und digitale Technologien fungierte.
Als Grund für die Reorganisation nennt die Universität die Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse der Fakultäten und der Gesellschaft. Die Fakultäten hätten inzwischen ihre eigenen digitalen Kompetenzen entwickelt. Zudem stellten die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz neue Herausforderungen dar. Die Entscheidung basiere auf den Empfehlungen eines unabhängigen Expertenberichts aus dem Jahr 2024.
Studiengänge werden weitergeführt
Die Reorganisation soll ohne Personalabbau erfolgen. Die Mitarbeitenden des CUI werden ihre Arbeit innerhalb der Universität fortsetzen.
Auch Studierende können ihre Studiengänge wie geplant weiterführen. Aktuell eingeschriebene Personen können ihr Bachelor- oder Masterstudium abschliessen. Die entsprechenden Studiengänge werden dafür für die nächsten sieben bis acht Jahre weitergeführt. Es geht um den Bacherlorstudiengang «Informationssysteme» und den Masterstudiengang in «Digitale Systeme und Dienste».
Um die finanziellen Auswirkungen zu begrenzen, werden für das Studienjahr 2026/2027 jedoch keine neuen Studierenden in die Kernprogramme des CUI aufgenommen. Eine Arbeitsgruppe, an der auch Studierende beteiligt sein werden, soll die Zukunft der digitalen Studiengänge gestalten.
Die Auflösung des CUI soll schrittweise erfolgen, die konkreten Massnahmen werden im Laufe des Jahres 2026 festgelegt. Parallel dazu investiert die Universität in eine neue Forschungsplattform für künstliche Intelligenz (PIA). Diese interdisziplinäre Struktur wird dem Rektorat angegliedert und soll die Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten fördern. Sie ist zunächst für fünf Jahre geplant.
