Marco Odermatt Super-G-Zweiter – Sieges-Coup von Jan Zabystran
Marco Odermatt zeigt in Gröden auch im Super-G eine grandiose Fahrt und wird in einem verrückten Rennen hinter dem tschechischen Sensationssieger Jan Zabystran Zweiter.
Weil sich auf der Piste Saslong die Verhältnisse mit fortlaufender Renndauer deutlich verbessern – mehr Sonne und damit viel bessere Sichtverhältnisse bei Schlüsselstellen und teils aufkommender (Rücken-)Wind -, sieht Marco Odermatt den 51. Weltcup-Sieg zu einem späten Zeitpunkt noch entschwinden.
Die Leistung des Schweizer Überfliegers kann trotzdem nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der 28-jährige Nidwaldner, tags zuvor in Gröden Sieger der Sprint-Abfahrt, war von den ersten zehn Gestarteten des Rennens am Ende der einzige Fahrer, der sich in den Top 10 des Klassements halten konnte. Odermatt übernahm dank seinem 94. Podestplatz im Weltcup auch wieder die Führung im Super-G-Weltcup vom Österreicher Vincent Kriechmayr.
Erster Weltcup-Sieg für einen Tschechen
Jan Zabystran nutzte mit Startnummer 29 die Gunst der Stunde zum grossen Coup. Der 27-jährige Tscheche zeigte auf der Saslong, die in der Vergangenheit immer wieder für Überraschungen mit hohen Startnummern gut war, eine einwandfreie Leistung und kam ohne Fehler durch.
Mit 22 Hundertsteln Vorsprung auf Odermatt sorgte er für den ersten Weltcup-Sieg eines männlichen Fahrers aus Tschechien. Immerhin Podestplätze hatte es dank Ondrej Bank – jeweils als Kombinations-Dritter in Kitzbühel (2015) und Beaver Creek (2007) – in der Vergangenheit schon gegeben.
«Ich sah im Weltcup im Ziel noch nie das grüne Licht und sass auch noch nie im Leader-Sessel. Es ist komplett verrückt», sagte Zabystran, der zuvor im Weltcup erst einmal in den Top 10 klassiert war. Im März 2025 belegte er im Super-G in Kvitfjell den 8. Rang.
Neben dem Premierensieger stand mit Giovanni Franzoni ein weiterer Newcomer auf dem Podest. Der 24-jährige Italiener konnte zuvor Rang 4 beim Super-G in Beaver Creek als bestes Resultat vorweisen. Franzoni ist immerhin dreifacher Junioren-Weltmeister: 2021 gewann er Gold im Super-G, im darauffolgenden Jahr triumphierte er in der Abfahrt und der Kombination.
Rogentin zweitbester Schweizer
Stefan Rogentin war am Freitag im Super-G als Achter zweitbester Schweizer. Dem Bündner – nach 15 gestarteten Fahrern hinter Odermatt noch im 2. Zwischenrang klassiert – fehlten 34 Hundertstel zum siebten Weltcup-Podestplatz. Der Freiburger Alexis Monney erreichte trotz eines gröberen Schnitzers im obersten Streckenteil den 12. Rang.
Am Samstag folgt in Gröden das dritte Rennen innert drei Tagen. Im Gegensatz zum Donnerstag, als auf verkürzter Strecke gefahren wurde, findet die zweite Abfahrt auf der Saslong vom Originalstart statt. Rennbeginn ist um 11.45 Uhr.
