Odermatt mit Optimum – Von Allmen mit Schutzengel
Sport
December 19, 2025

Odermatt mit Optimum – Von Allmen mit Schutzengel

Marco Odermatt sieht beim Super-G auf der Saslong lange wie der sichere Sieger aus. Doch der Saisondominator wird vom Überraschungsmann Jan Zabystran aus Tschechien spät noch abgefangen.

Der sieggewohnte Nidwaldner, zu dessen Ehren in dieser Saison schon fünfmal der Schweizer Psalm ertönte, ärgerte sich über den entgangenen 51. Weltcup-Sieg «logischerweise ein bisschen», wie er im SRF-Interview sagte. Denn ihm sei mit der Nummer 8 – zu einem Zeitpunkt, als es noch sehr dunkel war -, eine «super Fahrt gelungen. Ich habe für mich das Optimum herausgeholt.»

Fahrt nahe am Limit

Über die Bedingungen, die in Gröden mit der hervorkommenden Sonne für die später Startenden traditionsgemäss besser werden, wollte Odermatt hingegen nicht sprechen. Jan Zabystran sei «vom Start bis ins Ziel schneller gewesen. Er hat verdient gewonnen. Aber klar: Auch ich hätte den Sieg gerne genommen.»

Seinem Fehler im letzten, eher flacheren Streckenabschnitt trauerte Odermatt, dessen Fahrt sichtlich am Limit kratzte, nur kurz nach. Dieser kostete ihm zwar die entscheidenden Zehntel im Kampf um den Sieg, doch gleichzeitig «könnte ich da auch das Tor verpassen, dann wäre ich ganz weg». So resultierte Rang 2, der ihm 80 Punkte eintrug.

Damit baute der bereits vierfache Gesamtweltcupsieger seinen Vorsprung im Kampf um die grosse Kristallkugel stark aus. Der Norweger Henrik Kristoffersen, der keine Speed-Rennen bestreitet, liegt nach knapp einem Drittel der Saison bereits 383 Punkte hinter Odermatt zurück.

Veränderte Bedingungen gegenüber Donnerstag

Befragt zur Abfahrt vom Samstag (Start 11.45 Uhr), die auf der Originalstrecke mit den lang gezogenen Gleitkurven im obersten Teil ausgetragen wird, meinte der Super-G-Zweite: «Ich muss sicher nochmals gut besichtigen.» Der Schnee im oberen Teil werde sehr aggressiv sein, im unteren Teil sei es dann eisig und sehr schnell, weshalb die Sprünge sehr weit gehen würden, so Odermatts Einschätzung.

Es gehe darum, «konzentriert und gut» zu fahren, so der Nidwaldner im SRF-Interview. Mit der Abfahrt am Donnerstag, die Odermatt auf verkürzter Strecke gewann, sei das letzte von drei Rennen auf der Saslong innert drei Tage «nicht zu vergleichen».

Von Allmen mit Schutzengel

Franjo von Allmen, am Donnerstag noch Zweiter hinter Odermatt, hatte trotz eines neuerlichen Super-G-Nullers Glück. Der 24-jährige Berner Oberländer, der schon vor zwei Wochen in Beaver Creek gestürzt war, schied auch in Gröden aus.

Der Abfahrts-Weltmeister war auf der Saslong nur kurz unterwegs, weil er schon wenige Sekunden nach dem Start einen Sprung «komplett falsch» (von Allmen) anfuhr. Der Sturz nahm jedoch einen glimpflichen Verlauf, von Allmen blieb unverletzt und meinte danach im Ziel im SRF-Interview: «Alles okay, ich hatte einen guten Schutzengel.»