Ukraine: Ungefähr 50 Ukrainer nach Russland verschleppt
Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben ungefähr 50 Ukrainer aus der Grenzregion Sumy im Nordosten des Landes nach Russland verschleppt. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez schrieb bei Telegram unter Berufung auf vorläufige Informationen, dass Soldaten der russischen Streitkräfte bereits am Donnerstag ungefähr 50 Einwohner des Dorfs Hrabowske gefangen genommen, ohne Zugang zu Kommunikationsmitteln und angemessene Bedingungen festgehalten und am Samstag nach Russland verschleppt hätten. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht prüfen.
Lubinez gab an, sich an die russische Menschenrechtsbeauftragte und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, gewandt zu haben. Er appellierte an die Ukrainer, dass es gefährlich sei, in der Kampfzone zu bleiben und die Evakuierung eine Chance sei, sich und Angehörige zu retten.
Ukrainische Medien meldeten unter Berufung auf das Militär, dass es sich bei den etwa 50 Personen überwiegend um Menschen handele, die eine Evakuierung ins Landesinnere der Ukraine zuvor abgelehnt hätten. Der Militärgouverneur der Region, Oleh Hryhorow, schrieb in sozialen Medien, dass die Evakuierung aus den Grenzgemeinden andauere. Es seien auch Anwohner evakuiert worden, die sich zuvor geweigert hatten, das Gebiet zu verlassen.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast vier Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Die Region Sumy ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.
