Ein Basler wird siebter Bundesrat

Mit 134 Stimmen wurde SP-Kandidat Beat Jans gestern in den Bundesrat gewählt. GLP-Mitglied Viktor Rossi tritt die Nachfolge von Walter Thurnherr als Bundeskanzler an.

Seit rund drei Jahren ist Beat Jans Regierungs­präsident von Basel-Stadt. Nun kann der ehemalige Nationalrat und Vizepräsident der SP Schweiz seine Politkarriere mit einem Sitz in der Landesregierung krönen. Und für Basel-Stadt hat der 59-Jährige nach fünfzig Jahren wieder einen Sitz im Bundesrat geholt. Jans ist seit der Gründung des modernen Bundesstaats 1848 erst der dritte Bundesrat aus Basel-Stadt. Seit über zwei Jahrzehnten ist Jans eine feste Grösse in der lokalen und nationalen Politik. Bei den Nationalratswahlen 2015 und 2019 erhielt er jeweils die meisten Stimmen. Und 2020 schaffte er als Neuling im ersten Wahlgang den Sprung in die baselstädtische Regierung.

Jans setzt auf Vielfalt
Als Jans’ Markenzeichen gelten seine Begeisterungsfähigkeit, Eloquenz und Volksnähe. Jans wiederholte am Mittwoch vor den Medien in Bern, dass er ein Bundesrat fürs ganze Land sein wolle. «Ich möchte dazu beitragen, dass die Vielfalt unseres Landes noch besser vertreten ist im Bundesrat.» Er bringe dabei seine Erfahrungen aus einer grenznahen, offenen Stadt ein. Lösungen müssten aber für alle tragfähig sein – für Stadt und Land gemeinsam.
Jans wuchs in Riehen im Kanton Basel-Stadt als Kind einer Arbeiterfamilie in einem Wohnblock auf. Er absolvierte eine Lehre als Landwirt und bildete sich zum Agrotechniker weiter, bevor er an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studierte.
Erst mit 34 Jahren trat er der Basler SP bei. Schon zwei Jahre später übernahm er das Präsidium der Kantonalpartei. Unter seiner Führung gewann die SP einen dritten Sitz in der Regierung. Gewählt wurde die damals in Basel noch wenig bekannte heutige Ständerätin Eva Herzog. Zusammen mit dem Grünen Bündnis stellte die Linke die Mehrheit in der siebenköpfigen Exekutive – es war der Beginn der fast 16-jährigen Ära des rot-grünen Basel.
Im Grossen Rat gewann die SP als stärkste Fraktion zudem sieben Sitze. Der Erfolg war auch darauf zurückzuführen, dass Jans Migrantinnen und Migranten in die Partei integriert hat – so auch den im Oktober abgewählten Nationalrat Mustafa Atici. Zudem hatte der heute 59-Jährige schon vor zwanzig Jahren gesagt, dass es unbedingt mehr Frauen in der Regierung brauche.

Vollständiger Artikel in der Ausgabe vom Donnerstag, 14. Dezember, zu lesen

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