Wie der Rekordweltmeister die Formel 1 prägte

Michael Schumachers Skiunfall jährt sich in der Altjahrswoche zum zehnten Mal. Seither ist der Formel-1-Weltmeister aus der Öffentlichkeit verschwunden. Eine neue Doku-Serie rollt sein Leben auf.

Auch lange nach seinem gravierenden Unfall bleibt die Strahlkraft von Michael Schumacher ungebrochen. Die ARD widmet dem bald 55-jährigen Deutschen, der seit 1996 in Gland im Kanton Waadt wohnt, die Dokumentation «Being Michael Schumacher» des Bayerischen Rundfunks, die am 28. Dezember (23.25 Uhr) ausgestrahlt wird. Am Tag darauf, am 29. Dezember, jährt sich der Tag des Skiunfalls, der das Leben des Weltsportlers so sehr veränderte, zum zehnten Mal.

«Wenn ein Sportler es schafft, dass sein Name fast schon gleichbedeutend mit dem Sport ist, den er ausübt, dann geht nicht mehr», sagt seine Managerin Sabine Kehm zur Faszination des ehemaligen Rennfahrers. «Jemand hört Michaels Namen, und ihm fällt sofort ‚Formel 1‘ ein. Das haben nur die ganz Grossen geschafft. Letztlich personifiziert Michael die Formel 1.»

Rekorde auf, Bewunderung neben der Strecke

«Schumi» sorgte für Rekorde auf der Strecke und abseits für ungebremste Bewunderung weltweit. 1991 stieg er mitten in der Saison in die Königsklasse des Motorsports ein und prägte diese lange Zeit wie kein anderer Fahrer vor ihm. Nach zwei WM-Titeln im Benetton-Renault (1994 und 1995) führte er Ferrari zurück zum Ruhm. Er gewann mit der Scuderia ab 2000 fünf Mal nacheinander die WM und wurde mit insgesamt sieben Titeln, 91 Rennsiegen und 68 Pole-Positions zum damals erfolgreichsten Fahrer.

Mittlerweile ist Lewis Hamilton, was die WM-Titel betrifft, mit dem Deutschen gleichgezogen, bezüglich Rennsiege (103) und Pole-Positions (104) hat er ihn sogar überflügelt. Hamilton, mit 38 Jahren immer noch aktiv, hatte nach der Saison 2012 Schumacher nach dessen dreijährigem Comeback bei Mercedes abgelöst.

Ende des folgenden Jahres erlitt Michael Schumacher bei einem Sturz beim Skifahren im französischen Méribel schwere Kopfverletzungen. Seitdem ist er aus der Öffentlichkeit verschwunden, Details zu seinem Zustand sind nicht bekannt. Sohn Mick fuhr 2021 und 2022 in der Formel 1 für Haas, bekam danach aber kein neues Stammcockpit.

Erfolgsbesessener Familienmensch

Mick Schumacher hat gelernt, was es heisst, der Sohn des Rekordweltmeisters zu sein. Der 24-Jährige wird immer an den Erfolgen seines Vaters gemessen. Die ARD-Doku über Michael Schumacher zeigt einen vom Erfolg besessenen Familienmenschen.

Neben den Werten, die auch die Formel 1 transportiere wie das Streben nach Exzellenz, nach Perfektion, Zukunftsglaube und Fortschritt, komme die menschliche Seite «und dass er immer bei sich geblieben ist», sagt Kehm über Michael Schumacher. «Sein Kampfgeist, sein Arbeitsethos, sein Harmoniebedürfnis, aber auch seine Härte und Sturheit und auch mal Rücksichtslosigkeit. Das alles macht eine ganz besondere Mischung, die glaube ich die Basis für die Faszination ist, die er auslöst.»