Finnland steuert auf Stichwahl um das Amt des Präsidenten zu

Die Entscheidung über das künftige Staatsoberhaupt Finnlands dürfte in einer Stichwahl zwischen dem früheren Regierungschef Alexander Stubb und Ex-Aussenminister Pekka Haavisto fallen. Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in dem nordischen EU- und Nato-Land am Sonntag zeichnete sich nach Auszählung der vorzeitig abgegebenen Stimmen nach Schliessung der Wahllokale für keinen der neun Kandidaten eine absolute Mehrheit ab.

Der konservative Stubb kam zu dem Zeitpunkt auf 28,3 Prozent der Stimmen, der grüne Ex-Minister Haavisto auf 25,8 Prozent. Die zwei stärksten Verfolger, Parlamentspräsident Jussi Halla-aho und der ehemalige EU-Währungskommissar Olli Rehn, lagen mit jeweils rund 16 Prozent deutlich dahinter. Bleibt es dabei, wird es am 11. Februar eine Stichwahl zwischen Stubb und Haavisto geben. Ein vorläufiges Endergebnis sollte im Laufe des Sonntagabends feststehen.

Bei der Abstimmung wird ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin von Präsident Sauli Niinistö gesucht, der nach zwei jeweils sechsjährigen Amtszeiten nicht noch einmal kandidieren durfte. Unter seiner Führung und dem Eindruck des russischen Einmarsches in die Ukraine hatte sich Finnland 2022 entschlossen, nach jahrzehntelanger militärischer Bündnisfreiheit die Mitgliedschaft in der Nato zu beantragen. Im April 2023 wurde das nördlichste Land der EU als 31. Mitglied in dem Verteidigungsbündnis aufgenommen. Für die Finnen, deren Land auf einer Länge von 1340 Kilometern an Russland grenzt, stellte das eine grosse Zeitenwende dar.

Der Präsident wird in Finnland für eine Amtszeit von sechs Jahren direkt vom Volk gewählt. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört es, zusammen mit der Regierung über die Aussen- und Sicherheitspolitik zu entscheiden, die Regierung zu ernennen und Gesetze abzusegnen.